Das Wappen zeigt in Rot einen silbernen Widder, begleitet von drei sechsstrahligen, goldenen Sternen.
Die Gemeinde Netstal legte sich auf Vorschlag von Pfarrer Paul Thürer am 9. Februar 1921 durch Gemeinderatsbeschluss ein Wappen zu. Das Wappen beruht auf demjenigen der ausgestorbenen Familie "Netstaller", doch prangen anstelle des einen Sterns, deren drei. Sie versinnbildlichen die Weiler Löntschen, Leuzingen und Netstal, aus denen seinerzeit das Dorf entstanden ist. Die heraldischen Farben sind Weiss, Rot und Gelb. Über dieses Wappen gibt es ein "Geschichtlein" verfasst vom ehemaligen Netstaler Lehrer Florian Riffel:
Boshaft…
Die Herren Gemeinderäte sassen schon zwei geschlagene Stunden beisammen, ergänzt durch eine "Kunstkommission", welche der Dorfarzt präsidierte. An der Wand hingen drei grosse, farbenprächtige Entwürfe für das neue Gemeindewappen, die ein auswärtiger Grafiker geschaffen hatte. Dass es weiterhin einen Widder, einen Schafbock und die drei bisherigen Sterne zeigen sollte, war vom Tagwen zum Voraus beschlossen worden. Die fortschrittlichen Herren hatten sich bereits für den mittleren, den modernsten Vorschlag des Künstlers entschieden. Der sich auf den Hinterbeinen aufrichtende, goldgelbe Schafbock war hier einfach grossartig, oder grossartig einfach, echt heraldisch stilisiert dargestellt, füllte die Fläche überzeugend imposant. Die Hufe und die weit heraushängende Zunge waren leuchtend knallrot. Zum Ärgernis einiger Gemeindeväter war aber auch das, was die Männlichkeit des Wappentiers am sinnfälligsten bekundete, ebenfalls brennend zinnoberrot gehalten und vom Entwerfer in der Grösse noch stark übertrieben worden. Verkleinern? Wie den Körper in unauffälligem Gelb halten? Oder kurzerhand weglassen…? Das waren Fragen, über welche sich die Ratschlagenden lange nicht einigen konnten. Die Opposition gegen dieses ausgesprochen sexuelle Attribut war ziemlich rege. Selbst der Vorsitzende schwankte noch zwischen Bedenken der Sittsamkeit und zeitgemäss sachlicher Ehrlichkeit. "Herr Doktor", wandte er sich schliesslich an den Obmann der Kunstkommission, "was meinen Sie? Wäre es nicht am klügsten – um nicht im ganzen Land unliebsames Aufsehen zu erregen – wenn man die anstössige Partie einfach eliminierte?" Der Dorfarzt, ein bekannter Rauhbauz, des langen Verhandelns müde, wiegte sein schweres Haupt. "Meinetwegen", lenkte er schnodrig trocken ein, "so lasst es weg! Solche, wie der Schafbock da zwischen den Hinterbeinen hervorstreckt, haben wir ja leider schon genug in der Gemeinde und im ganzen Kanton."