Albert Hösli, Zigerfabrikant

                                                                  Albert Hösli mit einer seiner Schnitzereien

 

 

Zigerfabrikant Albert Hösli-Deiss (1918-2010)

 

Albert Hösli-Deiss, der zusammen mit seinem Bruder Arnold die Firma Hösli & Co. (Zigerriibi und Käsehandel) betrieb, hat sich zeitlebens für die Firma eingesetzt. Seit seinem sechzehnten Lebensjahr arbeitete er in der Zigerriibi und produzierte den Ziger. In den Anfangszeiten betreute er ausserdem die grossen Käselager, wusch wöchentlich tonnenweise Emmentaler Laibe. Damals gab es noch keine Hebeeinrichtungen. Um die gewünschte Produktequalität durch die Lagerung zu erreichen, zahlte sich die Mehrarbeit aus. Im angegliederten Käseladen konnte Kundschaft weit über den Kanton hinaus begrüsst werden.

 

Albert Hösli konstruierte für die Zigerriibi auch Produktionshilfsmittel. Er pflegte das Wasserrad am Dorfbach, das Jahrzehnte lang den Mühlstein angetrieben hatte, bis es durch einen elektrischen Motor ersetzt wurde. Er erledigte auch alle anderen Unterhaltsarbeiten für den Betrieb.

 

Albert Hösli diente der Öffentlichkeit lange Jahre als katholischer Kirchenrat, sang 70 Jahre im Kirchenchor und war ein versierter Theaterdarsteller. In der Politik wirkte er einige Zeit als Vertreter der katholisch-konservativen Partei (nachmalige CVP) im Landrat. Neben seiner Erwerbstätigkeit fand Albert Hösli in seinen verschiedenen Steckenpferden wie Bildhauerei, Modellieren in Gips und Lehm, Herstellung von Holzmodellen für die damalige benachbarte Giesserei, Drechslerarbeiten und vor allem mit Schnitzereien von Schmuck- und Gebrauchsgegenständen Erfüllung. Die Konzipierung und Bearbeitung von Bürger- und Gemeindewappen waren eine Spezialität von Albert Hösli.

 

Interessenten zeigte Albert Hösli gerne sein Atelier am Bach mit seinem Maschinenpark, den zahlreichen Werkzeugen und Instrumenten sowie die gelagerten Arbeiten und Holzstücke.

 

Als Ausgleich erfreute er sich in seinem abseits der Strasse gelegenen Garten an der Blumen- und Beerenpracht. Bis ins hohe Alter konnte man ihn noch per Velo im Dorf antreffen.

 

Jakob Kubli