Von Kurt Meyer
Ein paar Frauen taten sich im 19. Jahrhundert zusammen und unterstützten die Mädchenarbeitsschule. Diese Frauen gründeten 1858 den "Armenverein", den späteren evangelischen Frauenverein. Auf Anregung des evangelischen Pfarrers Heussi setzte sich der Frauenverein dafür ein, dass die Kinder vor der Primarschule den Kindergarten besuchen konnten.
Während des Zweiten Weltkrieges setzten sich vor allem Fabrikantenfrauen gemeinnützig für den Betrieb einer Soldatenstube ein. Aus dem evangelischen Frauenverein wurde der Gemeinnützige Frauenverein Netstal, der auch heute noch gemeinnützig tätig ist. So werden alle über 85-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner von Netstal an ihrem Geburtstag besucht und mit einem kleinen Präsent beschenkt. Momentan sind es über hundert Personen, die an ihrem Geburtstag eine kleine Überraschung erleben dürfen. Im Altersheim veranstaltet der Frauenverein Spiel- und Unterhaltungsnachmittage.
Am Kreuzmarkt betreibt der Verein in der Mehrzweckhalle in Netstal eine Kaffeestube. Der Erlös dieses Anlasses wird für einen von den Mitgliedern an der Hauptversammlung bestimmten Zweck eingesetzt.
Die Mitglieder des Vereins profitieren von den vom Vorstand organisierten Anlässen, die ein breites Spektrum abdecken. So gibt es Kochkurse und kunsthandwerkliche Kurse, die von Spezialisten angeboten werden. Aber auch kulturelle Anlässe oder Museen werden besucht. Informative Führungen in Ortschaften oder Industriebetrieben sind auch im Angebot. Für die sportlichen Frauen stehen Wanderungen oder Velotouren auf dem Jahres-Programm.
Zum Jubiläum 150 Jahre Gemeinnütziger Frauenverein stiftete der Verein eine Ruhebank, die auf dem Sommerweg am südlichen Dorfrand bei der Villa Spälty steht. Auf dem 2022 eingeweihten Generationenplatz hinter dem neuen Schulhaus stehen ebenfalls zwei Bänke, die der Gemeinnützige Frauenverein Netstal gestiftet hat.