von Jakob Kubli
Das Gasthaus "Rhodannenberg" vorn am Klöntalersee war seit jeher mit der Gemeinde Netstal eng verbunden. Dank der Wasserkraft des Löntschs und des Dorfbaches siedelten sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts zahlreiche Gewerbe- und Industriebetriebe in Netstal an. Da die Bauernschaft viel Land abtreten musste, suchten die Netstaler im Klöntal Realersatz. Im Jahre 1817 kaufte der Tagwen darum die Seerüti mit den Liegenschaften Pauliberg, Landammenberg, Deyenstäfeli, Schlettern, Eisenbergli und Büchelberg.
Seerüti
Im Jahre 1862 baute die Gemeinde Netstal in der Seerüti unter diesem Namen eine Wirtschaft. Mit dem Bau des Löntschwerkes durch die Motor AG in Baden von 1905 - 1908 mussten für die Seestauung die umliegenden Liegenschaften und Wälder, darunter auch die Wirtschaft "Seerüti" geopfert werden. Die Architekten Streiff & Schindler bauten in der Folge im Jahre 1911 an der neugebauten Strasse eine neue Gaststätte. Sie gaben ihr den Namen "Rhodannenberg".
Rhodannenberg alt
Rhodannenberg neu
1951 erwarb die Gemeinde Netstal das Wirtshaus von der Erbengemeinschaft Stähli-Brander. In den Siebzigerjahren genügten die Raumverhältnisse und die Kücheneinrichtung den Anforderungen nicht mehr. Die Netstaler Gemeindeversammlung beschloss im Jahre 1976, anstelle einer Renovierung den Abbruch des Gebäudes. Der nach dem Projekt von Willy Leins, Zürich, konzipierte Neubau befindet sich in leicht erhöhter, zurückversetzter Lage und konnte 1983 unter dem Namen "Gasthof-Hotel Rhodannenberg" eröffnet werden.